Erfahrungsbericht Hendrik

Hendrik ist seit Juli 2018 am Rangitoto College in Auckland

Hendrik
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Hendriks Neuseeland 1
Hendriks Neuseeland 2
Hendriks Neuseeland 3

Hallo, ich bin Hendrik, und ich komme aus Osnabrück.

Angefangen hat es mit einer simplen Idee: Ich wollte etwas Neues kennenlernen und somit für ein bisschen Abwechslung in meinem Alltag sorgen. Nach einigem Überlegen stand meine Entscheidung, dass ich entweder in die USA oder nach Neuseeland gehen werde. Und jetzt bin ich in Auckland und genieße hier das Leben so lang ich noch kann. Zunächst hatte ich mich auf ein Teilstipendium für ein privates Internat in den USA beworben. Das ist leider bzw. glücklicherweise nichts geworden und hat mir so die Entscheidung zwischen den USA und Neuseeland genommen.

Nachdem alles Organisatorische erledigt war wie bspw. das Visa zu besorgen, die Klassenversetzung in Deutschland zu beantragen und den Flug zu buchen, ging es auch schon los. Der Flug war super entspannt, obwohl es gut 25 Stunden Reisezeit waren. Ich bin über Dubai nach Auckland geflogen. Dort wurde ich am Flughafen von der Organisation empfangen, bei der ich das Orientation Program mitgemacht habe. Das war im übrigen auch von Highschool Australia organisiert, und es stellte sich als recht hilfreich heraus, weil uns gezeigt wurde, wie die wichtigsten Dinge in Neuseeland so laufen. Unter anderem, wie man am geschicktesten ein Bankkonto eröffnet, was man bei dem Neuseeland-Slang beachten sollte, usw. Es ist allerdings nicht so, dass man ohne dieses Programm total aufgeschmissen und verloren gewesen wäre.

Dann bin ich in die Gastfamilie gekommen, von der ich wusste, dass ich eine Gastmutter, einen Gastbruder und eine Gastschwester haben werde. Neu war, dass es einen weiteren International Student aus Brasilien gab. Der war total korrekt. Wir haben zwar nicht allzu viel miteinander gemacht, aber man hat sich dennoch ausgetauscht und auch gemeinsam Zeit verbracht.

Meine Schule ist das Rangitoto College in Auckland. Sie hat über 3.000 Schüler, also über 600 Schüler pro Jahrgang, weil hier von der 9. bis zur 13. Klasse unterrichtet wird. Das Rangitoto College ist die größte Highschool in Neuseeland (ob es auch die größte High School auf der Südhalbkugel ist, weiß ich nicht). Daher wird sehr viel geboten, auch wenn es manchmal schwer ist, bei 600 Leuten in einem einzigen Jahrgang den Überblick zu behalten. Auf meiner Schule in Deutschland gibt es 1.200 Schüler von Jahrgang 5 bis 13, d.h. pro Jahrgang sind es also „nur“ knapp 150 Leute, und wir kennen uns auch fast alle. Auf dem „Rangi“ ist die definitiv nicht so.

Ich habe, um ehrlich zu sein, die ersten sechs Monate sehr entspannt angehen lassen, obwohl ich immerhin die Fächer gewählt habe, die in Deutschland für die Klassenversetzung relevant sind. Andere Internationals haben Fächer genommen wie Hospitality, Wood working, Design und ähnliches. Die müssen dafür das Schuljahr zu Hause wiederholen, oder sie sind anstelle von einem Jahr nur sechs Monate geblieben, was ich hier mache. Man muss sich eben vorher überlegen, was man möchte.

Das Fächerangebot an dieser Schule echt riesig. Über die Standardfächer hinaus bietet sie 25 weitere Fächer an, darunter fünf Sprachen. Außerdem 39 verschiedene Sportarten. Ein Teil der Fächer wird nicht vom „Rangi“ selbst unterrichtet, sondern in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Vereinen oder Clubs. Was das Thema Musik angeht, hat die Schule zehn verschiedene Bands und Orchester zur Wahl. Da wäre sicherlich für jeden was dabei.

Generell läuft der Schultag hier in etwa wie folgt ab: Morgens startet die Tutor-Class um 08:40 Uhr und die letzte Stunde endet um 15:20 Uhr. Jeden Tag hat man fünf seiner sechs gewählten Fächer, welche Tag für Tag weiter rotieren. Sinn der Sache ist, dass durch dieses System kein Fach nur morgens oder nur nachmittags unterrichtet werden muss. Die 1. und 2. Stunde dauert jeweils 60 min und danach hat man erst mal eine 25 min Morning Tea-Pause. Die 3. Stunde ist mit ihren 80 min die längste, und darauf folgt die 4. Stunde, welche mit 40 min die kürzeste ist. Danach hat man eine schon fast zu lange Lunch-Pause von 45 min. Als letzte Stunde folgt dann die 5. Stunde mit weiteren 60 min.

Nach der Schule fahre ich meistens mit Freunden in die Stadt oder gehe nach Hause, um die Schuluniform loszuwerden, weil das ein bisschen nervt, die ganze Zeit damit herumzulaufen. Ich bin im Winter angekommen, und je wärmer es im Lauf der Zeit wurde, desto öfter haben wir uns nach der Schule umgezogen und uns am Strand getroffen. Wir sind schwimmen gegangen oder haben irgendwas im Ort gemacht, waren Eis essen oder sonst was.

Was übrigens meine Gastfamilie betrifft, war fast alles bestens. Aber auch nur fast, weil das Essen meistens Fastfood war – kein Vergleich mit zuhause in Deutschland. Ansonsten ist hier alles easy-going. Solange du mit deiner Gastfamilie kommunizierst und auch die Dinge ansprichst, die evtl. etwas unangenehm sein könnten, sollten keine Probleme auftauchen. Du brauchst keine Angst haben, wenn dir irgendetwas nicht gefällt. Einfach ansprechen, und es sollte eine Lösung gefunden werden können!

Nach meinen ersten paar Monaten hier in Neuseeland standen auch schon die Ferien an (zwischen Term 3 und 4), welche in Deutschland den Herbstferien entsprechen. Die Schule bietet während der Ferien viele verschiedene Touren an. Aber auch während der Schulzeit sind manchmal Wochenendtouren oder Tagestouren im Angebot. Ich habe eine solche Tour gemacht, und zwar auf die Südinsel. Meine Freunde und ich waren zwei Wochen in einer Gruppe von knapp 20 Internationals unterwegs. Auf diesem Trip haben wir unglaublich viel erlebt: Dolphin swimming, Whale watching, Skydiving, Jetboating, die Milford Sound Tour, … Schon allein die Möglichkeit, ein bis dahin einem unbekanntes Land mit Gleichgesinnten erkunden zu können, war super! Ich würde es immer wieder machen, und ich kann es auch allen nur empfehlen.

Die letzten Wochen Schule bis zu den Sommerferien verflogen nur so, weil die meisten meiner Freunde, die ich hier kennengelernt habe, im Dezember wieder nach Hause fliegen mussten. Also hatte man diese Zeit sehr bewusst zu verbringen.

Ich selbst habe in den Sommerferien meistens mit Freunden etwas unternommen. Darunter sind u.a. einige coole Tagestouren entstanden. Nicht zu vergessen gilt natürlich noch der Kurzurlaub mit meiner Gastfamilie sowie der Surfkurs, welcher drei Tage dauerte. Wir waren in dem Ort Raglan, der an der Westküste der Nordinsel etwas südlich von Auckland liegt. Dort waren echt super Wellen, vor allem für Anfänger. Das beste war jedoch, dass ich noch nie vorher gesurft bin. Unser Surflehrer war gut genug, dass ich es geschafft habe, first try auf dem Board zu stehen und vor allem auch die Welle direkt zu bekommen. Leider gibt es von dieser Situation keine Bilder … Schade eigentlich! Das war schon eine coole Erfahrung.

Jetzt hoffe ich, euch einen guten Eindruck von meinem bisherigen Auslandsaufenthalt gegeben haben zu können. Also seid gespannt auf die Dinge, die euch hier Neuseeland alles erwarten könnten. Demnächst mehr!

Falls ihr irgendwelche Fragen habt, schreibt mich einfach z.B. auf Instagram an! Die Adresse ist in der Beschreibung meines Videos.

Hendrik

Hendriks Neuseeland 4

Und das ist Hendriks Video: