Frieso
Sky Tower, Auckland
Kayaking am Long Bay Beach
lnternational Leavers Dinner 2024
Hallo – mein Name ist Frieso!
Mein Abenteuer begann im Juli, als ich von Deutschland nach Auckland geflogen bin. Schon die Reise selbst war aufregend, und die Ankunft in Neuseeland hat meine Erwartungen übertroffen. Obwohl ich nicht an den Orientierungstagen teilgenommen habe, hätte ich diese Möglichkeit nutzen können. Es wäre spannend gewesen, in den ersten Tagen viel über die neuseeländische Kultur zu lernen, Freundschaften zu knüpfen und Sehenswürdigkeiten wie den Sky Tower zu besuchen.
Ich lebe aktuell in Torbay, im Norden von Auckland, bei einer Gastfamilie, die mich herzlich aufgenommen hat. Die Familie besteht aus meinen Gasteltern und zwei jüngeren Gastgeschwistern. Besonders schätze ich die gemeinsamen Abendessen, bei denen wir viel über unsere unterschiedlichen Kulturen sprechen. Die Zeit mit meiner Gastfamilie war insgesamt ein wichtiger Teil meines Austausches, auch wenn sie mit mir nicht viel außerhalb des Hauses unternommen haben. Ich habe trotzdem versucht, das Beste aus jeder Gelegenheit zu machen und mich in den Alltag der Familie einzufügen.
Das Long Bay College hier unterscheidet sich stark von meinem Schulalltag in Deutschland. Das Fächerangebot ist deutlich breiter, und der Fokus liegt oft auf praxisorientierten Themen. Ich habe Outdoor Education gewählt, ein sechs Wochen dauerndes Programm, dessen Highlight ein mehrtägiger Camping-Trip war. Kajakfahren und andere Outdoor-Aktivitäten waren ebenfalls Teil dieses Kurses und haben mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ein weiteres Erlebnis war der Skitrip, den die Schule angeboten hat. Es war eine tolle Gelegenheit, die Berge zu erkunden, Schnee zu genießen und mit Freunden eine unvergessliche Zeit zu verbringen. Diese Ausflüge haben mir geholfen, die Natur Neuseelands aus einer anderen Perspektive zu erleben und den Zusammenhang zwischen der Umgebung und dem täglichen Leben hier besser zu verstehen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Umgang zwischen Lehrern und Schülern hier viel entspannter ist. Man arbeitet eigenständig, oft in Gruppen, und digitale Geräte wie MacBooks gehören zum Alltag. Im Vergleich zu Deutschland, wo der Unterricht oft sehr strukturiert und auf Prüfungen ausgerichtet ist, habe ich hier eine ganz andere Lernatmosphäre kennengelernt. Diese Selbstständigkeit hat mir geholfen, meine organisatorischen Fähigkeiten zu verbessern und unabhängiger zu werden. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, besonders die Sprachbarriere, die mir zu Beginn einiges abverlangt hat. Fachbegriffe und Aufgaben in Englisch zu verstehen und zu bearbeiten, war nicht immer einfach, aber mit der Zeit habe ich gelernt, damit besser umzugehen.
In meiner Freizeit war ich viel mit anderen Internationals unterwegs. Besonders spannend fand ich eine Veranstaltung, bei der versucht wurde, den Weltrekord für den größten Haka aufzustellen. Der Haka, eine traditionelle Maori-Tanzform, hat mich außerordentlich beeindruckt und mir einen Einblick in die kulturellen Bräuche Neuseelands gegeben. Ich war auch auf mehreren echten Konzerten, die eine großartige Erfahrung waren. Die Musikszene hier ist lebendig und vielfältig, und ich habe es genossen, Teil davon zu sein. Ein weiteres Highlight war ein gemeinsamer Abend mit anderen Internationals aus aller Welt in einer kleinen Pizzeria. Diese Abende waren die perfekte Gelegenheit, Freundschaften zu schließen und in der neuen Umgebung anzukommen. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich unsere Kulturen sind und welche Gemeinsamkeiten wir trotzdem teilen.
Die vielen Freizeitmöglichkeiten und die Offenheit der Menschen haben meinen Aufenthalt hier noch spannender gemacht. Ich habe bei mehreren Aktivitäten und Wettbewerben der Schule teilgenommen und viele neue Erfahrungen gemacht. So hat das Anfeuern der Schulmannschaften bei Sportevents einen enormen Spaß gemacht. Auch wenn ich selbst kein Rugby-Spiel besucht habe, fand ich es bemerkenswert, wie leidenschaftlich die Schüler hier für ihre Sportarten sind und wie wichtig der Teamgeist an der Schule ist.
Neuseeland ist bekannt für die Vielfalt seiner Natur, und ich hatte das Glück, viele der spannendsten Orte zu besuchen. Einer meiner liebsten Ausflüge war eine Kajaktour, bei der wir die Küste und kleinere Inseln erkundeten. Camping-Trips waren eine weitere Möglichkeit, aus dem Alltag herauszukommen. Am Stand in der Nähe des Hauses meiner Gastfamilie bin ich oft gelaufen und habe mir einen entspannten Nachmittag gemacht. Die Sonnenuntergänge und die Ruhe waren manchmal unglaublich.
Mein Austauschjahr in Neuseeland war nicht nur eine Reise, sondern eine Zeit, die mich sowohl persönlich als auch akademisch wachsen ließ. Die Herausforderungen, die ich bewältigen musste, und die Erlebnisse, die ich machen konnte, haben mir neue Perspektiven eröffnet. Ich habe gelernt, mich in einer völlig neuen Umgebung zurechtzufinden, selbstständig zu sein und mein Englisch zu verbessern. Während meines Aufenthalts habe ich viele Menschen kennengelernt, die mir geholfen haben, mich in Neuseeland zurechtzufinden und Freundschaften zu schließen. Diese Menschen und Erlebnisse haben mir unvergessliche Erinnerungen beschert, die mir niemand mehr nehmen kann.
Die Zeit in Neuseeland hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein und Chancen zu ergreifen, auch wenn sie außerhalb der eigenen Komfortzone liegen. Der Austausch hat mich nicht nur in meinen Fähigkeiten gestärkt, sondern auch mein Verständnis für andere Kulturen und Lebensweisen vertieft. Wenn ich eine Sache aus dieser Zeit mitnehmen kann, dann ist es der Mut, mich neuen Herausforderungen zu stellen und das Beste aus jeder Situation zu machen.
Jeder, der darüber nachdenkt, ein Austauschjahr zu machen, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen. Es ist eine Erfahrung, die man nie vergessen wird und die einen auf vielerlei Weise prägt.
Frieso