Fidi
Moin, ich bin Fidi und besuche aktuell die 12. Klasse im St. Andrews College in Christchurch.
Unter der Woche schlafe ich im Internat und am Wochenende habe ich eine Gastfamilie, zu der ich gehen kann, oder aber ich gehe für die zwei Tage zu einem Freund nach Hause. Der Unterricht ist relativ gut und die Lehrer bemühen sich, einen so schnell wie es geht zu integrieren und mit dem Unterrichtsstoff vertraut zu machen. Im Vergleich zu Deutschland sind die Fächer auch relativ einfach.
Mir gefällt es alles in allem also sehr gut an meiner Schule und ich habe schnell Anschluss und viele nette Leute gefunden. Außerdem hat es mir geholfen, im Hockeyteam zu spielen, weil man gerade am Anfang dazu neigt, sich ein bisschen zurückzuziehen. Wenn aber an den Nachmittagen Spiele oder Training stattfinden, ist man draußen und lernt weiter Leute kennen. Das Level ist zwar nicht das selbe wie in Deutschland, aber es war schön mit meinem Team ins Finale zu kommen. So erlebe ich auch etwas ausserhalb der Schulzeiten und kann auch mal auf einer anderen Sprache meinen Sport ausüben, was in Sachen Vokabeln sehr weitergeholfen hat.
Auch am Rugby kommt man nicht vorbei, wenn man schon mal hier ist, weil so gut wie alle Jugendlichen gerne Rugby spielen und gucken. Selbst wenn es bei uns in Deutschland nicht besonders populär ist, habe ich schnell Gefallen daran gefunden, in der Pause zu Rugby zu spielen, meinen Freunden dabei zuzugucken und auch ein Spiel der All Blacks (Neuseeländisches National Team) mir live anzuschauen.
Die Entscheidung, unter der Woche ins Internat zu gehen, war meiner Meinung nach absolut richtig, weil man die ganze Zeit von Einheimischen umgeben ist. Die meisten sind einfach super Typen, die sich gleich um einen kümmern und zu engen Freunden werden. Auch die ‚Day students‘ sind sehr nett, und es ist wichtig, sowohl mit Internatsschülern als auch mit Tagesschülern befreundet zu sein, weil die Tagesschüler aus der Stadt kommen und du so immer Ansprechpartner in der Nähe hast. Die Internatsschüler wiederum sind fast ausschließlich Farmer, und es ist sehr schön, für ein paar Tage aus der Stadt rauszukommen und bei einem der Freunde auf der Farm zu bleiben. Man erlebt nochmal ein ganz anderes Neuseeland, und es gibt auf den Farmen sehr viele Möglichkeiten, Neues auszuprobieren.
Generell muss ich sagen, dass ich von allen sehr freundlich aufgenommen wurde und dass man schnell viele Freunde findet, die alle Lust haben, einen bei sich aufzunehmen und etwas zu unternehmen. Ich war bisher schon ein paar Male mit Freunden weg, und es war immer etwas anderes und eine gute neue Erfahrung. Meine Highlights bis jetzt waren Brunner (nahe der Westcoast), Akaroa (auf der Banks Peninsula) und die Farm eines Freundes in der Nähe von Mount Hutt. Internationals habe ich bisher kaum getroffen, was mich aber auch nicht stört, da man so mehr Zeit mit den Einheimischen verbringt und das macht, wofür man hier ist.
Christchurch selbst ist eine Stadt, die alles zu bieten hat, was man braucht. Ich war ein paar mal in der Innenstadt, und dort gibt es alles, egal ob Shopping, Kinos oder Restaurants. Mit dem Bus oder mit Uber ist es von meiner Schule auch nur ein sehr kurzer Weg. Ich verbringe aber meine Zeit lieber ein bisschen mehr ausserhalb bei Freunden zu Hause, die entweder nah am Strand oder an den Bergen wohnen und wo es immer einen schönen Golfplatz in der Nähe gibt.
Das Meer und die Seen sind sehr schön, wenn auch im Moment noch etwas kalt, was einen aber nicht daran hindern sollte, hineinzugehen. Ich habe das Glück, dass einer meiner Freunde ein Ferienhaus am See mit einem Boot und Jetskis hat, und konnte so dort drei sehr schöne Tage verbringen und von Jetskis bis Wakeboarden alles durchprobieren.
Auf dem Mount Hutt war ich auch einmal zum Ski fahren. Es gibt zwar nur drei Lifte, aber man kann für einen Tag recht günstig hoch, und wenn man es mit Freunden macht, ist es das auf jeden Fall wert. Der Schnee ist recht gut zum Skifahren oder Snowboarden und die Aussicht runter ins Tal wunderschön. Es ist aber nicht zu vergleichen zu europäischen Skigebieten und eher ein Tagestrip als ein Urlaubsziel.
Alles in allem genieße ich meine Zeit hier sehr und bin sehr glücklich, dass es nun trotz Corona doch alles geklappt hat und ich hier so viel Schönes erleben kann.
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